Als ich letzten Frühling über die dümmsten Titel blogte, die die Vorschaukataloge der großen Verlage hergaben, war ich mir eigentlich sicher, dass nun jedes halbe Jahr eine reiche Ernte auf mich warten würde. Leider muss ich euch mitteilen, dass ich in den Herbstprogrammen 2014 nicht wirklich fündig geworden bin. Platte Wortspiele passen wohl besser zu Flipflops als unter den Weihnachtsbaum. Zum Trost präsentiere ich nun ein weiteres kurioses Phänomen aus dem Buchmarketing: Wenn ein Buch zum Erfolg wurde und lange genug die Bestsellerlisten rockte, nehmen viele Verlage das zum Anlass, neue Bücher aus ihrem Programm so ähnlich zu betiteln. Inhaltliche Übereinstimmungen bestehen in der Regel nicht. Der Kunde soll einfach denken: „Das hab ich so ODER SO ÄHNLICH doch schon mal gehört“ und auf der Basis dieser vagen Vertrautheit das Buch kaufen. Die psychologische Wahrheit dahinter: Den Bauern zieht’s zu Dingen, die er kennt oder zu kennen glaubt. Und wir lieben Dinge, die uns an Dinge erinnern, die wir lieben. Ob das auch funktionieren würde, wenn man meine (wahrscheinlich unvollständige) Auswahl auf einem einzigen Büchertisch präsentieren würde?
Das Original:
Und die False Friends:
Also, ich weiß ja nicht.
PS: Der Film- und DVD-Markt macht jetzt auch mit: Ziemlich dickste Freundinnen! >:-(
Permalink //
Das letzte Cover zeigt „ziemlich“ alles, was Verlage so falsch machen gerade in einem Cover. Kein Mut, kein Witz, keine Idee. Traurig.
Permalink //
Und nicht zu vergessen: „Ziemlich beste Brüste“
Permalink //
Wobei wir nicht unerwähnt lassen sollten, dass der Titel „Ziemlich beste Freunde“ selbst saublöd ist.